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Sport 2000 Putz

Ingo Ortner @ the Lounge

VORBEMERKUNG

Am 12.1.2025 findet in Kärnten eine Volksbefragung zum Thema WINDKRAFTANLAGEN auf BERGEN und ALMEN statt. Im Gegensatz zu den vielen Statements heimischer Spitzenpolitiker werden die Bürger*innen NICHT GEFRAGT, ob sie für oder gegen Windräder sind! Die Fragestellung lautet:



"Soll zum Schutz der Kärntner Natur (einschließlich des Landschaftsbildes) die Errichtung weiterer Windkraftanlagen auf Bergen und Almen in Kärnten landesgesetzlich verboten werden?"




Es geht um die Frage AUF BERGEN UND ALMEN! Damit ist die Fragestellung eine reine STANDORTFRAGE! Und noch einmal! Die Frage lautet NICHT!!! Windräder Ja oder Nein, bzw. TOTALVERBOT von Windrädern!

Die Volksbefragung wurde von der FPÖ und dem Team Kärnten initiiert und ist somit ein rundum demokratisches Mittel zur Ermittlung des Wählerwillens im Land.



Österreichischer Alpenverein

Der Alpenverein und damit jedes Alpenvereinsmitglied wird gebeten nachzudenken, sich zu informieren und seine/ihre Stimme abzugeben. Die Satzung des Österreichischen Alpenverein besagt Folgendes:



"Es ist Zweck des Vereines, ... die Schönheit und Ursprünglichkeit der Bergwelt zu erhalten ... Er ist dem alpinen Natur- und Umweltschutz verpflichtet."




Was sagt der Hausverstand?

Wäre mit dem Nachdenken über die Energiewende in Kärnten hier Schluss, würde sich am 12.1.2025 eine große Mehrheit der Kärntnerinnen und Kärntner, Bauern, Arbeiter, Unternehmer, Lehrer, Schüler, Studenten, Pensionisten, und, und, und ... mit einem KLAREN JA dazu äußern und die Volksbefragung zum großen Erfolg und Impuls für das gesamte alpine Österreich.




Unter dem Deckmantel der

ENERGIEWENDE


Unter dem Deckmantel der Energiewende wurde von den GRÜNEN das Märchen der Verteilungspflicht von Windkraftanlagen auf alle Bundesländer erzählt. Eine Vielzahl von Projektwerbern (meistens mit ausländischen Kapitalgebern) suchen seither im ganzen Land Verbündete, um die schönsten Plätze in jedem Bundesland zu erschließen. Koste es, was es wolle!

Enorme Fördertöpfe machen es sogar zum lukrativen Geschäft, dass bis hinauf in das Hochgebirge Auffahrtsstraßen gebaut werden können. Diese müssen dann ganzjährig befahrbar sein (Stichwort Winterdienst mit schwerem Gerät - Bagger, Traktoren, Schneefräsen - bis ins Hochgebirge zu Servicezwecken). Für jedes einzelne Windrad gilt es hunderte Kubikmeter Beton auf den Berg zu bringen, um das gigantische Fundament zu erbauen. Der Einfluss der enormen Fundamente auf die Bergflora und das Alm-Wasser-Ökosystem ist beträchtlich. Für die Zu- und Ableitung des Stroms müssen weitere Narben in die Landschaft gerissen werden.

Die Zeche für den Förderwahnsinn zahlt der Steuerzahler - also die Allgemeinheit. Die Förderbestimmungen vom Bund sehen vor, dass schlechter für Windkraft geeignete Standorte stärker gefördert werden. Damit werden Standorte attraktiv, welche man aus Kosten/Nutzen-Gründen gar nie ins Auge fassen dürfte.

Sobald der Windpark dann fertiggestellt und die Fördertöpfe ausgeschöpft sind, bleibt der Natur, den Tieren und dem naturliebenden Mensch das andauernde und unsägliche Wum, Wum, Wum, Wum, ... und "schiache" Windparks, die kreuz und quer von allen Berggipfeln des Landes zu sehen sind.


Risiko und Wertschöpfung

Die wenigen Grundbesitzer, die vom Bau profitieren, tragen in der Regel das Anlagen-Risiko. Im Gegensatz zu Wasserkraft- und Biomassekraftwerken sind die regionalen Wertschöpfungsketten bei Windkraftanlagen eher bescheiden. Wo die Windräder produziert werden, soll bitte jeder selbst googeln. In Kärnten meines Wissens nach nicht. Als Servicetechniker werden idR auch keine heimischen Installateure und Elektriker zum Zug kommen, sondern externe Firmenmitarbeiter an- und abreisen.




Windräder gefährden die alpine Tierwelt

Die Windradspitzen drehen sich mit bis zu 300km/h und sind für Vögel veritable Todesfallen. Wenn sie schon nicht getroffen werden, sterben sie am Unterdruck, der durch die Rotoren erzeugt wird.

Eiswurf und der andauernde Geräuschpegel stören und gefährden Reh, Gams und Hirsch.

Die Windräder müssen ganzjährig erreichbar sein. Auch in den Wintermonaten sind Servicearbeiten im Hochgebirge nötig. Der Mensch stört damit nachhaltig die Winterruhe auf Almen und Bergen.




Das Kärntner Märchen

Nachhaltige Region · QUALITÄTSTOURISMUS

Mit der Errichtung dieser Windindustrieparks im Gebirge werden zudem Rückzugsräume für den Menschen beschnitten. Gerade in der heutigen, sehr hektischen Zeit brauchen auch die Menschen vermehrt Gegenden, in denen Ruhe, Unberührtheit, sowie landschaftliche Schönheit im Mittelpunkt stehen.

Ruhige, sanfte und landschaftliche schöne Wanderwege sind in und weit rund um Windparks auf heimischen Bergen und Almen nicht mehr möglich. Der Erholungswert für Einheimische und der touristische Markenkern Kärntens für unsere Gäste werden nachhaltig zerstört.


Kärnten Werbung

Kärnten lebt von seinen natürlichen Ressourcen und weiß um die Wertigkeit dieses Kapitals. Ein Kapital, das auch für nachfolgende Generationen erhalten blieben soll.
www.kaernten.at

"It's my life!" ist die Auforderung, das Leben in die Hand zu nehmen und den Lebensraum Kärnten für uns, unsere Kinder und unsere Mitmenschen bestmöglich zu erhalten.
www.kaernten.at (PDF)


Eine weltweit gängige Definition von "Nachhaltigkeit": "Dauerhafte Entwicklung ist Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können." (1987, Brundtland Report).

Wer mit Nachhaltigkeit und Qualitätstourismus wirbt, sollte daher sofort aufschreien und auch beim Landschaftsbild auf Nachhaltigkeit und Qualität pochen.




EIN SACHLICHES STOPP MIT G'SPÜR

Schützen wir gemeinsam die Bergwelt unserer Kinder


In Südtirol, Oberösterreich und Niederösterreich ist die Bergwelt entsprechend der Anwendungsgebiete der Alpenkonvention bereits geschützt. In Tirol wird die Diskussion mit LH Mattle sehr differenziert und vorsichtig geführt.




100% BERGLANDSCHAFT FÜR 2,2% WINDENERGIE OPFERN?

Kärnten ist mit 103% Anteil erneuerbarer Energien Energie-Wende-Musterschüler. "Bei der Windkraft geht es nur ums Geld", Erich Auer

Mit Wasserkraft, Biomasse, Photovoltaik, Raus aus Öl, Mobilität und Energiesparen ist Kärnten im Jahr 2024 bereits Musterschüler der Energiewende. In genau diesen Technologien haben sowohl Private, Unternehmen, Gemeinden und auch die Tourismusbetriebe in den letzten Jahren massiv investiert. Daher ist "Nachhaltigkeit" als Argument im Tourismus auch gerechtfertigt.

Alle Kärntner*innen dürfen sich daher die Frage stellen, ob das OPFERN DER HEIMATLICHEN LANDSCHAFTEN SCHÖNHEIT bei solchen Erfolgen gerechtfertigt ist oder ob hier nicht leichtfertig mit einem gesamtgesellschaftlichen Schatz umgegangen wird.


1.400 Windindustrieanlagen tragen derzeit in Österreich knapp 2,2% zum Gesamtenergiebedarf bei. Mit Wasser, Photovoltaik und Biomasse ist das Land Kärnten bereits Vorreiter bei der Energiewende und kann mit Stolz auf bilanziell 103% Anteil erneuerbarer Energien am Stromverbrauch verweisen. (PDF Quelle: Land Kärnten)

Weitere 1.000 Windindustrieanlagen auf Österreichs Almen und Bergen drehen den Anteil von Windenergie nur im marginalen Promillebereich.


#bmk #datenundfakten

Quelle: BM für Klimaschutz

Wind-Industrialisierung der heimischen Bergwelt

Was sagt die Kärntner Landespolitik?

Der Tourismuslandesrat ist gleichzeitig Energielandesrat (ÖVP): Der Landesenergieversorger hat einen Großaktionär aus Deutschland. Der Landeshauptmann (SPÖ) formuliert in seinem Statement - gleich wie sein Stellvertreter (ÖVP) - mißverständlich die Fragestellung um und plädiert für ein klares NEIN zu einem fälschlichen TOTALVERBOT (welches so gar nicht in der Fragestellung vorkommt). Mit den Sozialpartnern ÖGB, AK, Industriellenvereinung, ... wurden die großen Kaliber aufgefahren.

Die eigentlich zuständige Landesrätin für Umwelt, Naturschutz, Klimaschutz-Koordination und Parke ist hingegen medial nicht wahrnehmbar (bzw. vielleicht stillgestellt). Die Naturfreunde Kärnten dürfen sich zum Thema scheinbar ebenfalls nicht äußern (ein Schelm, der SP-Nähe als Grund anführt).

update 26.11.2024 - LHStv Gruber und LR Schuschnig (ÖVP) ziehen die Notbremse
KLEINE: Land begrenzt Windkraftausbau in Kärnten auf 7 Gemeinden #screenshot
ORF.at: Standorte für Windkraft in sieben Gemeinden



Red. Anmerkung: ... die heutige Aussendung von Gruber/Schuschnig ist grundsätzlich zu begrüßen. Was es allerdings braucht, damit das Ganze nicht nur ein politischer Schachzug bleibt, ist die gleichzeitige VERORDNUNG, dass die verbleibenden 125 Gemeinden Kärntens als VERBOTSZONEN gesetzlich verankert werden.

Die Volksbefragung am 12.1.2025 ist ein demokratisches Instrument und sollte von allen Kärntner*innen genutzt werden. Gruber/Schuschnig haben mit ihrer Aussendung jedenfalls einen großen Beitrag für die öffentliche Wahrnehmung und Bekanntheit gemacht. Die wahlberechtigten Kärntner*innen können in den Weihnachtstagen (bis zum 8. Jänner 2025) schriftlich ihre Wahlkarte in ihren Gemeinden beantragen. Persönlich bis 10. Jänner 2025 (12:00 Uhr).



update 27.11.2024 - Erwin Angerer (FPÖ)
ORF.at: FPÖ fordert Windkraftverbot
Als "Märchenstunde" und "Ablenkungsmanöver" wertet die FPÖ die Ankündigung der beiden ÖVP-Regierungsmitglieder am Dienstag für einen Verordnungsentwurf zur Windkraft noch im heurigen Jahr. Demnach kämen nur sieben Gemeinden als Windenergiestandorte in Frage. Die FPÖ fordert ein Verbot für alle weiteren Windkraftprojekte in Kärnten.

KLEINE: Gibt es in Kärnten einen Lauf auf Windrad-Genehmigungen?
Die FPÖ fürchtet, dass die angekündigte Verordnung zu Windkraftanlagen nun einen Sturm auf Genehmigungen nach alter Rechtslage auslöst. Ist diese Sorge berechtigt?



update 28.11.2024

Rechtliche Aspekte von Zonierungen mittels Verordnung

Zonierungen sollen von der Landesregierung laut vorliegendem Zeitungsbericht mittels Verordnung beschlossen werden (Achtung: diese können aber jederzeit wieder aufgehoben oder erweitert werden). Die Verordnung bietet keine Garantie! Im Unterschied dazu bedarf es bei Gesetzen der Mehrheit der Landtagsabgeordneten und außerdem ist das Gesetzgebungsverfahren und eine etwaige Aufhebung ein wesentlich komplexerer Akt.

Gesetze und Verordnungen wirken idR nicht zurück. Bereits eingeleitete UVP-Verfahren für Projekte inner- und außerhalb dieser Zonen können wohl nicht gestoppt werden.

Alle anderen 125 Gemeinden müssen daher als Verbotszonen festgelegt und vom Landtag beschlossen werden. Noch besser wäre ein Ausschluß im Rang der Landesverfassung.







Einordnungsversuch in die bundesweite Politik

Nach EU-, Nationalrats- und Steiermarkwahl - und einer eingehenden Analyse der Themen, die die Bevölkerung sorgenvoll betrifft - bleibt die große Hoffnung, dass sich die Koalitionsverhandler in Wien und die Landesregierung in Kärnten dem Thema sachlich und neutral nochmals widmen und ein gangbarer Kompromiss gefunden wird.

Dafür braucht es keine allzu komplizierten Debatten. Es genügt ein sachliches Stopp. Es reichen ein wenig G'spür und Hausverstand. Schützen wir gemeinsam die Bergwelt unserer Kinder.



update 30.11.2024 - Lobbying gegen Klimapolitik (derStandard.at)
... Weniger Geld soll es für die Erneuerbaren geben. So steht's im "Geheimpapier der WKO an das ÖVP-Team in den laufenden Koalitionsverhandlungen.
Zum Nachlesen ...






Zurück zur Volksbefragung

Keine Windkraftanlagen AUF ALMEN UND BERGEN


Warum denken wir nicht gemeinsam und generationenübergreifend darüber nach, ob langfristig die Berg- und Almenlandschaften eines "Kärnten unserer Kinder" durch solche Großanlagen unwiederbringlich zerstört werden müssen.


  • Es bleibt zu hoffen, dass die Volksbefragung zum "2. Zwentendorf für die Kärntner Landesregierung" und zum Erfolg für die Heimat unserer Kinder wird.

  • Es bleibt zu hoffen, dass sich die wahlberechtigten Kärntner*innen selbst ein Bild machen und die sachlichen und neutralen Informationen des Alpenvereins Kärnten lesen.

  • Es bleibt zu hoffen, dass viele Kärntner*innen sich in den Weihnachtsfeiertagen eine Wahlkarte in ihren Gemeinden holen und/oder am 12.1.2025 an der Volksbefragung persönlich teilnehmen.

  • Es bleibt zu hoffen, dass sich die Mehrheit
    der Kärntner*innen für ein klares JA ausspricht!







Crowdfunding


Glücklicherweise gibt es unzählige Menschen in ganz Österreich, denen die Schönheit und Unberührtheit der Bergwelt am Herzen liegen. Der großteils ehrenamtliche Kampf gegen multinationale Konzerne, die die heimischen Berge und Almen mit Windindustrien finanz-/wirtschaftlich erschließen wollen, gleicht dennoch "David gegen Goliath".

Wer uns dabei ein wenig unterstützen kann und möchte, hier der PAYPAL - Link ...









#windkraftinterview
#alpenverein
#pfiatdigott
#cipraraumordnung 27.02.2025



Alpenverein #avdownloadzip





Bei Fragen, Anregungen und/oder Ergänzungswünschen, ... bitte per E-Mail. Danke. Falls auch ihr ein Thema berichtenswert erachtet bzw. selbst dazu schreiben wollt.

Ingo Ortner | T +43 699 12647680
info@bergsteigerdorf-mauthen.at



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Ingo Ortner @ the Lounge
Helge Bauer, Kleine Zeitung
Erich Auer, Mitglied des Kärntner Naturschutzbeirates, über Erneuerbaren-Ausbau, die strikte Ablehnung von Windkraft-Projekten, die Rolle der Politik und das Verteidigen des Naturschutzes in Kärnten.

Wolfgang Fercher
Kleine Zeitzung, Chefredakteur Kärnten & Osttirol
10. November 2024


Interview

Im Namen des Alpenvereins erwartet sich Auer "Ein klares Votum gegen die Verbauung der Kärntner Berge".

Der Alpenverein sieht den Ausbau Erneuerbarer Energie und Windkraft als wichtigen Grundpfeiler zur Bewältigung der Klimakrise. Warum engagieren Sie sich dann in Kärnten seit Jahren so vehement gegen Windräder?
In Kärnten haben wir nur auf den Bergen genug Wind für Windenergienutzung. Wir sagen, dass in Kärnten der Schaden durch die Windkraft größer ist als der Nutzen und sich der Eingriff in die Bergwelt mit Windrädern nicht rentiert.

Aber braucht es nicht auch Windkraft, um die Energiewende voranzutreiben?
Wir sind ja bei der Energiewende Vorreiter. Mit Wasserkraft und Biomasse haben wir in Kärnten mehr als 100 Prozent Strom aus erneuerbaren Quellen, beim gesamten Energieverbrauch sind wir bei 60 Prozent - Deutschland ist bei 20 Prozent. Wir haben nicht den Druck, unsere Naturschätze noch für die Energiegewinnung heranziehen zu müssen.

Im Winter tragen andere erneuerbare Energiequellen nicht so viel bei, deshalb braucht es da auch die Windkraft, argumentieren die Energiekonzerne.
Das finanzielle Interesse der E-Wirtschaft am Ausbau ist groß, weil die Förderungen sehr gut sind und es fixe Marktpreisstützung für die Abnahme des Stroms gibt. Mit dem Klimathema zu argumentieren und zu behaupten, dass man mit ein paar Windrädern Katastrophen verhindert, ist Blödsinn. Dann hätten wir mit unserem hohen Erneuerbaren-Anteil Autarkie und wären eine Insel der Seligen. Aber wir sind Teil eines europäischen Marktes.

Solange nicht eine gescheite Zonierung für Windräder vorliegt, braucht es zusätzlichen Schutz.
Erich Auer , Mitglied des Kärntner Naturschutzbeirates

Warum glauben Sie den Experten nicht, die Windkraft auch als Beitrag zur Netzsicherheit sehen?
Weil gerade die Windkraft sehr volatil ist. Die trägt nicht zur Sicherheit bei, sondern das Netz wird instabil und es erhöht die Kosten, weil wir das mit Reservekapazitäten abdecken müssen. Unsere Pumpspeicher sind der Ausgleich für die Netzstabilität.

Windkraft ja, aber nicht bei uns - ist das eine redliche Argumentation?
Das ist eine Standortfrage, es kommt auf die Erschließung und die Eingriffe an. Die komparativen Kosten der Windkraft sind in Kärnten zu hoch.

Aber warum kann man diese Eingriffe, auf gewisse Gebiete beschränkt, nicht zulassen? Zehn Windrädern stehen mittlerweile in Kärnten.
Ich sehe das für Kärnten nicht dringlich. Man hätte auch genug Einsparpotenzial, aber das geht niemand an.

Selbst wenn man einspart, wird der gesamte Energiebedarf noch weit größer.
Aber nicht in dem Ausmaß, wie es die E-Wirtschaft sagt. Und wir haben große Potenziale für Photovoltaik auf Dächern, Biomasse und Wasserkraft, die ständig ausgebaut wird.

Die Kelag plant im Mölltal einen solchen Ausbau mit einem Schwallausgleichskraftwerk. Das kritisieren Sie aber auch?

Wir haben eine vermittelnde Position, dort wird man um ein Ausleitungskraftwerk nicht herumkommen. Das Restwasser in der Möll sollte aber mehr werden als von der Kelag geplant, damit es ökologisch verträglich ist.

Helge Bauer, Kleine Zeitung

Und alle Windkraftprojekte, die bereits in Planung sind, haben Sie mit dem Naturschutzbeirat beeinsprucht?
Ja, etwa die Windparks Lavamünd oder Peterer Alpe. Wir sehen eine mangelhafte Interessensabwägung wegen fehlender Erhebungen bezüglich Raufußhühner und Vogelzug. Wir werden die Projekte aber nicht verhindern können.

Schon im zehn Jahre alten Energiemasterplan wurden strenge Sichtbarkeitsregeln und eine Standorteingrenzung für Windräder auf den Nordostbogen Kärntens festgelegt. Warum reicht Ihnen das nicht als Kompromiss?
Weil ich ein großes Problem auf Kärnten zukommen sehe. Die RED-III-Richtlinie der EU gibt das überragende öffentliche Interesse am Erneuerbaren-Ausbau vor. Wenn ein Betreiber jetzt sagt, wir bauen am Goldeck und die Gemeinde stimmt zu, läuft das rechtlich und die Landespolitik hat nichts mehr zu melden. Solange nicht eine gescheite Zonierung vorliegt, braucht es zusätzlichen Schutz. Den Koralmbereich haben wir eh schon geopfert - 140 Windräder sind da auf steirischer oder Kärntner Seite gebaut oder in Planung.

Warum lassen Sie sich jetzt von der FPÖ für eine Volksbefragung gegen die Windkraft vor den Karren spannen?
Ich sehe das nicht so. Als Alpenverein vertreten wir unsere jahrelange Position weiter. Wenn die FPÖ oder andere Parteien anfragen, informieren wir sie über unsere Argumente. Wir sind keine Klimawandelleugner.

Was erwarten Sie sich von der Volksbefragung?
Ein klares Votum gegen die Verbauung der Kärntner Berge. Das wäre ein Signal an die Politik, vorsichtiger zu agieren. Wenn es für die Windkraft ausgeht, sind Tür und Tor für neue Begehrlichkeiten geöffnet - wir hören von Projekten, die raufgehen bis Heiligenblut oder ins Liesertal.

Solche Projekte sind doch nicht realistisch?
Es geht nur ums Geld. Die E-Wirtschaft ist momentan mit dem Klimathema in Goldgräberstimmung. Übergewinne werden in zukünftige Gewinne investiert. Ich befürchte, dass man jetzt die Skigebiete angeht und sagt, dass die eh schon verbaut sind. Das ist fadenscheinig - Liftstützen sind vielleicht zehn Meter hoch, Windräder mehr als 100 Meter.

2022 sprach sich der Naturschutzbeirat "im Sinne der gelingenden Energiewende" für Tempo 100 auf Autobahnen aus. Windkraft ablehnen, aber Tempo 100 fordern - wie passt das zusammen?
Wir sehen auch im Verkehr großes Einsparpotenzial. Da geht es nicht nur um CO2, sondern auch um Lärm, Stickoxide oder Reifenabrieb.

Der Kärntner Naturschutzbeirat ist ein Kollegialorgan, nicht ein weisungsfreier Umweltanwalt wie in anderen Bundesländern. Ist das ein zahnloses Gremium?
Nein, im Gegenteil. Wir sind weisungsfrei und durch die Ehrenamtlichkeit völlig unabhängig. Das ist oft unbedankt. Wir werden als Verhinderer dargestellt, dabei verteidigen wir Interessen der Öffentlichkeit gegen wirtschaftliche Interessen.

Sind Sie nicht tatsächlich Verhinderer, wenn Sie Verfahren in die Länge ziehen oder touristische Projekte blockieren?
Nein, wir sind keine Verhinderer, aber wir schauen genau, ob etwas gesetzmäßig abläuft, Natur- und Umweltschutz berücksichtigt wird. Haben wir Bedenken, können unsere Einwendungen im Bescheid berücksichtigt werden oder wir gehen vor das Landesverwaltungsgericht.

Wie stark ist der Naturschutz in den letzten Jahren unter Druck gekommen?
Der Naturschutz spielt momentan wenig Rolle, alles wird dem Klimaschutz untergeordnet. Dabei ist die Biodiversitätskrise wesentlich schlimmer. Die Klimakrise wird sagen, wie wir in Zukunft leben werden. Die Biodiversitätskrise wird sagen, ob wir noch leben werden. Aber grundsätzlich ist das Naturschutzgesetz in Kärnten gut und sollte auf keinen Fall geschwächt werden.

Die offizielle Vorsitzende des Naturschutzbeirates ist Landesrätin Sara Schaar (SPÖ). Wie oft ist sie anderer Meinung als die Mitglieder des Beirates?
Das kommt immer wieder vor und ist für sie nicht einfach, weil sie Entscheidungen als Vorsitzende mittragen muss. Im Energiebereich ist sie sehr kritisch geworden. Bei Beschwerdeverfahren kann sie nicht mitstimmen, sie hat aber eine Stimme bei normalen Entscheidungen aufgrund des Naturschutzgesetzes. Nur wenn es unentschieden ausgeht, zählt ihre Stimme mehr.

Um Chaletprojekte in den Kärnten Bergen ist es ruhig geworden?
Momentan ja. Am Stubeck wird massiv gebaut, aber da haben wir keine Handhabe. Der Naturschutzbeirat kann nur in bestimmten Bereichen aktiv werden - etwa bei Bauten in Alpinzonen, bei Feuchtflächen und naturnahen Gewässern.

Welche Schwerpunkte will der Alpenverein im Naturschutz setzen?
50 Prozent der Tierarten in Kärnten sind bedroht, deshalb wollen wir auch bei der Renaturierung ansetzen - mit Bergwaldprojekten, aber auch Umweltbaustellen, wo Feuchtflächen und Gewässerschutz geschaffen werden.



Mehr zum Thema

Fakten und Mythen zum Thema Windkraft in Kärnten
  • Energiestrategie Kärnten (Zwischenberichte)
  • Positionspapier Windkrafft (Alpenverein)
  • Vorschlag Positionspapier Wasserkraft Oberkärnten
  • Pasterze

Lernen Sie Geschichte Herr Landeshauptmann
Statement von LH Dr. Peter Kaiser zur Windkraft
#pfiatdigott


Keine Windräder auf Bergen und Almen
Am 12.1.2025 findet in Kärnten eine Volksbefragung zum Thema WINDKRAFTANLAGEN auf BERGEN und ALMEN statt. Eine Stoffsammlung.


ORF Radio Kärnten | Streitkultur
Montag, 18.11.2024 pro und kontra Windkraft: "Der Wind wird rauer".
Unter der Leitung von Martina Steiner diskutieren:
  • Sebastian Schuschnig, Landesenergiereferent, ÖVP
  • Erwin Angerer, Initiator der Volksbefragung, FPÖ
  • Wilfried Klauss, AAE, Windkraftpionier
  • Christoph Aste, Experte für Erneuerbare Energie
  • Erich Auer, Alpenverein und Mitglied im Naturschutzbeirat

Ja zu Kärntnes Bergen ohne Windräder (Gegenwind in Kärnten, PDF)
Horst Flößholzer, AV Wolfsberg

12. Jänner 2025: Der Lostag für Kärntens Energiezukunft

Österreichs Windkraft hat mit Gegenwind zu kämpfen

Die Saualpe im Visier der Windparkbetreiber


NICHT mein Bergtirol, Assling, Compedal


Zur Person

Erich Auer (66) war beruflich als Hauptschullehrer tätig. Er ist seit 2010 Naturschutzreferent des Alpenvereins in Kärnten, seit 2012 ist er für den Alpenverein Vertreter im Naturschutzbeirat.

Der Naturschutzbeirat/Umweltanwalt ist beim Land in der Abteilung 8 eingerichtet. Vorsitzende ist Landesrätin Sara Schaar. Neben Auer sind die Mitglieder Wilfried Franz (Naturwissenschaftlicher Verein), Peter Honsig-Erlenburg (Naturschutzbund), Johannes Thurn-Valsassina (Jägerschaft) und Thomas Schneditz (Naturfreunde).


Österreichischer Alpenverein, Landesverband Kärnten

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Keine Windindustrien auf Kärntens Bergen

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Der Österreichische Landesverband Kärnten erwartet sich "Ein klares Votum gegen die Verbauung der Kärntner Berge". Damit das gelingt und das Thema alle Kärntnerinnen und Kärntner - vor allem die Jugend erreicht, werden wir alle Alpenvereinsaktivitäten bestmöglich unterstützen. Wenn Du uns dabei finanziell unterstützen kannst und möchtest. DANKE!


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Bergsteigerdorf Mauthen, 2024-12-02
Weitwandern in den Südalpen: Karnischer Höhenweg • KHW 403
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